Fünfziger Jahre in Schwabing – Die Bäckerei Huber

Als ich um halb sechs abends noch Kaffee und Kuchen für die Kaffeestube bestelle, wird das erst mit dem typischen Münchner Grant quittiert und irgendetwas von Kaffeemaschine ist schon aus gemurmelt. Es muss aber sein. Die Bäckerei Huber ist eine typische Münchner Kaffeestube, wie es früher unzählige gab, vorne Bäckerei und zwei Stufen hoch ein kleines Stübchen mit ein paar Tischen. In der Kaffeestube finden sich noch einige Relikte aus den 50er Jahren, die Tür mit dem 00-Logo, dazu Tische, Stühle und Vertäfelung in passendem Holz, sowie der klassische Gummibaum. Leider hat man versucht, mit lustiger Jahreszeitendeko aus dem Baumarkt – hier in Form orangefarbener Jutedrachen mit Clownsnase – das Ganze etwas Aufzuhübschen. Dabei gibt es gar nichts Aufzuhübschen, das stylische Ambiente würde von selbst wirken, wenn man es nur ließe. Aber billige Überdekoration ist eine leider weit verbreitete Todsünde.

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Gebacken wird bei Hubers unten im Keller und alles selbst hergestellt, ohne Zusätze, ohne Konservierungsstoffe, wie mir versichert wird. Der Grant der Dame hinter der Theke ist nämlich schnell verflogen, als sie merkt, dass ich mich für alles interessiere. Im Sortiment sind Brot, Semmeln, Brezen und jeden Tag ein anderer Blechkuchen. Beliebt bei den vielen Stammkunden ist auch die Linzer Schnitte. Heute gibt es Nusskuchen mit Kirschen und einem dicken Schokoladenüberzug, schmeckt so gut wie bei meiner Oma und sieht auch richtig schön selbstgemacht, nämlich leicht unregelmäßig aus.

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Bäckerei Huber
Türkenstr. 85
80799 München
U 3/6 Universität, Ausgang Adalbertstraße, 5 Min. Fußweg

2 Comments

  1. Evi Bauer

    Leider seit dieser Woche für immer geschlossen…

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